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Hypertechnoinitiator MACON im Interview mit Ravepedia

Er begann mit 14 Jahren seine Musikkarriere und arbeitete als DJ und Produzent bereits mit Künstlern wie Deadmau5 und Kaskade zusammen. Wir trafen uns im Rahmen des Heideparkfestivals mit dem Initiator des Hypertechno und sprachen mit ihm über seine Karriere und zukünftigen Projekte.

Ravepedia: Hey Macon, schön dich zu sehen. Passend zur Location gleich die erste Frage –  Bist du eher der Typ Freefall Tower oder Achterbahn?

Macon: Definitiv Achterbahn, auf einen Freefall Tower bekommst du mich nicht.

Ravepedia: Wir sind heute hier beim Heideparkfestival, wie findest du denn generell das Konzept als Kombination zwischen Freizeitpark und Festival?

Macon: Unheimlich gut muss ich ganz ehrlich sagen. Ich finde es eigentlich perfekt, da der Freizeitpark bereits schon da ist und du die Musik nochmal obendrauf setzt, hast du eigentlich schon alles, um dich wohlzufühlen mit den verschiedenen Welten und das muss das nächste große Ding werden. Du hast einfach eine coole Möglichkeit dir zwischen den Künstlern die Zeit zu vertreiben.

Ravepedia: Du hast mit 14 Jahren angefangen Musik zu produzieren – Wie kam es dazu und mit welchen Herausforderungen hattest du zu kämpfen?

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Macon: Das ist auf jeden Fall eine sehr lange und lustige Geschichte, aber ich versuche es kurz zu halten. Ich bin in einer musikalischen Familie groß geworden, meine Eltern waren Selfentertainer und Sänger und haben dadurch auch immer Erfahrungen mit Musikproduzenten gehabt, aber ich wollte damit immer nichts zu tun haben. Das war Schlager und das fand ich ganz schrecklich, kannst du mich mit jagen (lacht) und ich war immer mehr beim Extremsport und Skateboarding und hatte dann einen ganz schweren Unfall. Dabei hatte mein Unterschenkelknochen das Knie „gespalten“ und ich konnte dadurch lange nicht laufen und hatte nicht so wirklich Hobbies. Ich habe dann Online die ganzen Videos von Skrillex und Leuten mit diesen Lunchpads gesehen und das hat mich dann super fasziniert. Dazu bin ich auch nah an der Technik gebaut und wollte das lernen und bin dann über Umwege ins Musik produzieren gerutscht und bin dann ganz schnell an die großen Leuten geraten wie Martin Garrix, Oliver Heldens, große Idole von mir und wollte den Traum dann auch leben.

Ravepedia: Also hast du sozusagen aus der Not eine Tugend gemacht?

Macon: Schon! Ein Schicksalsschlag, der zur richtigen Zeit kam und ich liebe es halt.

Ravepedia: Wie würdest du dich heute als Produzent beschreiben – Bist du eher der Typ aus der Laune heraus oder der Typ, der bis ins kleinste Detail geht?

Macon: Also die Kunst hinter allem steht bei mit ganz klar im Vordergrund, wobei man das bei mir auch schnell mal falsch versteht, da ich auch mal irgendwelche Edits in zwei Minuten für den Vibe baue und dann bringe ich diese auch raus. Prinzipiell ist es aber so, dass mir die Qualität sehr wichtig ist, wenn ich etwas anfasse, da bin ich dann schon „nerdig und fuchsig“. Aber es geht auch nichts um die Laune und die Stimmung, manchmal ist es auch gut einfach einen Song zu machen und nach drei Stunden zu sagen, „Ja, das ist es!“ Man muss es auch nicht überkomplizieren, aber die Qualität muss halt stimmen.

Ravepedia: 2023 hast du dann das Genre „Hypertechno“ geschaffen – Erzähle uns etwas über die Entstehung.

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Macon: Das ist tatsächlich auch eine ganz lustige Geschichte. Ich war zu dem Zeitpunkt schon eine ganze Weile dabei für die größten Leute als Produzent zu arbeiten, hatte da ein paar Collabs mit Oliver Heldens und ein paar Projekte für Steve Aoki auf dem Tisch. Das war zu einer Zeit, wo ich mir dachte: „Ey, du hast als Produzent schon 60.000 Leute beim Ultra Miami zu deinen Produktionen feiern sehen, die du hier in Bottrop geschaffen hast, wie soll es jetzt weiter gehen?“ Ich kam dann zu dem Entschluss an meiner eigenen Künstlerkarriere zu arbeiten, hatte dabei aber keine Lust irgendwelche Sachen nachzumachen.

Also noch ein Techhouse oder Bigroom DJ zu werden war da keine Option und da bin ich dann in mich gegangen und habe geschaut, was ich dann so machen will. Dann habe ich so geschaut, was mache ich denn privat, wenn ich für meine Freunde auflege. Da lege ich dann immer die 2000er auf und das ist dann immer die Party, die so abgeht. Da dachte ich mir, du nimmst halt die Tracks aus den 2000er, machst da alle möglichen Remixe draus und versuchst diese in ein modernes Gewand zu bringen und dann ist es 140 BPM, Kick, Techno und 2000er geworden. Das wurde dann auf einmal so ein eigenes Ding und ein Genre, keine Ahnung, wie das passiert ist und TikTok hat mir dann auch einfach einen Gefallen getan und der Rest ist dann Geschichte.

Ravepedia: Das Musikgeschäft ist teilweise doch sehr schnelllebig – Wie gehst du damit um, bzw. wie schnell kannst du dich auf Veränderungen einstellen?

Macon: Ich glaube, ich bin dafür sehr sensibel. Ich gucke mir auch immer alles an und versuche nicht zu viel zu machen. Ich war dann auch einer der Ersten, der gesagt hat, Hypertechno ist ein Ding, dann haben es alle gemacht und irgendwie habe ich jetzt das Gefühl, mich wieder ein wenig davon zu distanzieren, weil ich denke, dass die Menschen oder die Künstler es in einer Richtung getrieben haben, in der es sehr kommerziell und sehr überladen mit Popvocals ist. Da fehlt mir jetzt einfach auch ein Bisschen der Kunstfaktor und die Qualität, die gerade schwer ist in Hypertechno hineinzubringen, weil alle einfach diese großen Melodien erwarten. Und ich finde manchmal muss oder soll es das einfach nicht sein. Man muss einfach gucken und ein Gespür dafür haben.

Ravepedia: Wenn du dir einen Kollaborationspartner aussuchen dürftest, wen würdest du auswählen und warum?

Macon: Also jetzt in diesem Moment, wer mich am meisten fasziniert und vor dem ich meinen Hut 10 Mal ziehen würde wäre Skrillex und den einmal zu treffen, davon habe ich bestimmt schon ein, zwei Mal geträumt und mit dem zusammen etwas zu machen, von dem ich als Künstler schon sehr profitieren könnte in diese Spate hineinzukommen wäre für mich das Größte.

Ravepedia: Als letzte Frage möchten wir die noch die Chance geben etwas zu deinen Fans zu sagen.

Zuerst auf jeden Fall ein ganz großes Dankeschön. Ich glaube seitdem das alles passiert ist mir Hypertechno und Tiktok und was da nicht alles war darf ich meinen Traum leben, den ich seit 10 Jahren vor mir hergeschoben habe und dafür Danke an alle, die das mit mir miterlebt haben und seid gespannt was da in Zukunft noch alles kommt.

Ravepedia: Das sind wir auf jeden Fall und freuen uns auf deine zukünftigen Projekte!

Habt ihr schon in Macons neuesten Track „Still screaming“ gehört? Wenn nicht, solltet ihr das schnell unter dem folgenden Link nachholen!

Jetzt Reinhören: Still Screaming